"Bildungswettbewerb. Wie werden wir wieder champion?" mit der Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann
PFLUGFELDER DIALOG
Dr. Susanne Eisenmann will Leistungsgedanken in der Schule fördern
Vor rund 120 Gästen in der Stuttgarter Niederlassung der Pflugfelder Unternehmensgruppe betonte die CDU-Politikerin, dass es im heimischen Schulsystem durchaus Veränderungsbedarf gebe. Das haben die neuesten Vergleichstests belegt, bei denen Baden-Württembergs Schüler statt in der Spitzengruppe nur noch im hinteren Mittelfeld aller Bundesländer zu finden gewesen sind.
„Wir haben es versäumt uns weiterzuentwickeln, als wir noch mit an der Spitze waren“, erklärte die Bildungspolitikerin. Die Versäumnisse gehen ihrer Ansicht nach längere Zeit zurück, das Absacken des Landes im Vergleich zu anderen Ländern sei ein schleichender Prozess gewesen. Eisenmann sprach sich dafür aus, Leistung und Qualität wieder einen höheren Stellenwert in der Schule einzuräumen. Das setze auch eine umfassendere Kontrolle des Leistungsvermögens der Schüler als bisher voraus. Um das zu gewährleisten, will die Kultusministerin ihren Lehrern ein „datengestütztes Monitoring“ an die Hand gegeben. Dies soll 2019 zur Verfügung stehen.
Erheblichen Handlungsbedarf sieht die Kultusministerin zudem in der Sprachförderung. "Diese funktioniere nicht wie gewünscht", sagte sie.
Dr. Susanne Eisenmann will in ihrer Amtszeit zudem der Realschule besondere Beachtung schenken. Diese Schulform sei in den vergangenen Jahren von der Bildungspolitik stark vernachlässigt worden, habe aber trotzdem hervorragende Arbeit gemacht.
Die Wiedereinführung einer verbindlichen Grundschulempfehlung, wie sie in der Diskussion nach Eisenmanns Vortrag von manchen Gästen favorisiert wurde, wird es wohl aber auch mit der CDU-Politikerin nicht geben. "Das sei in der grün-schwarz Regierungskoalition nicht umzusetzen", so Dr. Susanne Eisenmann.